Eine Optimist:in nimmt besser ab

28. März 2025 durch
Eine Optimist:in nimmt besser ab
Zeno Peereboom

Alle Menschen sind gleich – das wissen wir. Doch wenn es ums Abnehmen geht, haben Menschen mit einer positiven Einstellung eindeutig einen Vorteil. Nicht, weil ihre Biologie anders wäre als die von weniger optimistischen Menschen, sondern weil der Schlüssel zum Diäterfolg in der eigenen Haltung zum Abnehmen liegt.

Ein Diätstart fällt oft leicht – zumindest am Anfang. Die echten Herausforderungen beginnen meist erst, wenn es um Ausgehen geht: Feiern, Geburtstage, Restaurantbesuche usw.

Run, Forrest, Run!
Was für ein großartiger Film: Forrest Gump. Falls du ihn noch nicht gesehen hast – absolut empfehlenswert! Forrest Gump ist ein Mann mit einer geistigen Beeinträchtigung, der von Natur aus optimistisch ist und sich wie ein Blatt im Wind von einem Abenteuer ins nächste treiben lässt. Genau darin liegt auch ein Teil des Geheimnisses eines erfolgreichen Diäthaltens.

Verurteilst du dich – oder machst du morgen weiter?
Angesichts der vielen Verlockungen um uns herum ist es unglaublich schwer, nicht hin und wieder zu viel zu essen oder zu naschen. Unser Körper ist schließlich keine Maschine, bei der man das Hungergefühl einfach abschalten kann. Aber wenn du dann mal schwach wirst – musst du dich dann gleich verurteilen? Bist du dann gleich ein „Versager“?

Optimist:innen schauen von Natur aus leichter nach vorn und weniger zurück. Sie neigen dazu, Erfolge sich selbst zuzuschreiben und Misserfolge als Zufall abzutun. Man könnte sagen, sie haben ein überdurchschnittliches Selbstvertrauen. Was auch passiert – sie bleiben optimistisch.

„Aber ich bin kein Optimist – was nun?!“
Vielleicht denkst du jetzt: Schön und gut, aber ich bin eben kein Optimist. Hilfe! Lass uns das mal an einem Beispiel anschauen: Michelle geht mit einer Freundin in die Stadt. Seit zwei Wochen hält sie sich streng an ihren Diätplan – mit Erfolg. In der Bar bestellt sie sich ein Bier und ein paar Chicken Wings. Sofort bereut sie ihre Entscheidung und sagt zu sich selbst: „Michelle, du dumme Kuh! Du kannst nicht mal einen Abend mit einer Freundin verbringen, ohne deine Diät zu ruinieren. Du bist einfach schwach.“ Als sie später an einer Imbissbude vorbeikommen, bestellt sie sich noch Pommes, Saté und Mayo. „Jetzt ist eh alles egal“, sagt Michelle.

Rückschläge, Überzeugungen, Konsequenzen
Rückschläge passieren – egal ob Optimist:in oder Pessimist:in. Doch Michelles Umgang mit dem Ausrutscher ist typisch pessimistisch. Ihr eigentlicher Fehler war gar nicht das Bier oder die Wings – sondern das harte Urteil über sich selbst. Nicht der Ausrutscher selbst zerstörte ihre Diät, sondern ihre Einstellung dazu.

Eine optimistischere Reaktion wäre gewesen: „Ganz ruhig, Michelle. Du hattest zwei Bier und ein paar Wings – aber kein Abendessen. Kalorisch ist das vielleicht gar nicht so schlimm. Und hey, deine Freunde haben gesagt, du siehst schlanker aus. Ich verurteile mich nicht für ein bisschen Extraessen. Ich mache einfach weiter mit meiner Diät.“ 

Dieses Beispiel zeigt: Deine Überzeugungen haben enormen Einfluss darauf, wie du dich fühlst – und wie du handelst.

Ein paar Tipps, um auf Kurs zu bleiben (auch ohne Optimist:in zu sein!)
Stopp deine Gedanken. Nimm diesen Tipp wörtlich. Sag laut oder in Gedanken zu dir selbst: STOPP! Deine Gedanken sind oft negativ und unrealistisch. Sie sagen selten die Wahrheit. 

Werde dir bewusst, was gerade passiert. Klingt logisch, ist aber gar nicht so einfach. Viele Gedanken und Gefühle laufen unbewusst ab. Nutze folgende Fragen zur Selbstreflexion:

1 Ereignis
Was ist passiert, das dich aus dem Gleichgewicht gebracht hat?
2 Überzeugungen 
Was denkst du über dieses Ereignis?
3 Konsequenzen
Welche Folgen haben diese Gedanken für dein Verhalten? 

Mit dieser Methode erkennst du, dass viele Situationen gar nicht so schlimm sind wie sie wirken. Und mit etwas Übung wirst du automatisch ein Stück optimistischer.

Viel Erfolg dabei!