Mach aus Rückschlägen positive Lernmomente!

28. März 2025 durch
Mach aus Rückschlägen positive Lernmomente!
Zeno Peereboom


Eine kleine (verrückte) Frage: Hast du The Queen’s Gambit schon auf Netflix gesehen? Eine wunderschöne Serie über ein Mädchen, das sich als Schachmeisterin entpuppt. Ihr Name ist Beth Harmon und sie wächst in einem Waisenhaus auf. Dort bringt ihr der Hausmeister das Schachspielen bei (dem sie schon bald auf dem Brett alle Ecken zeigt). Wirklich sehenswert! Jetzt muss ich etwas gestehen. Ich liebe Schach, aber ich bin nicht besonders gut darin – das muss ich ehrlich sagen. Ich spiele jetzt seit etwa drei Jahren und verliere öfter, als ich gewinne. Schach ist ein knallhartes Spiel: Man kann eine Partie perfekt spielen, aber ein einziger falscher Zug – und zack, Schachmatt!

Schach als Metapher fürs Diäthalten

Es ist ein Spiel, das enorm frustrieren kann – und wenn man nicht aufpasst, reißt es einen in ein tiefes Gefühl der Enttäuschung. Gedanken wie: „Siehst du! Ich kann es einfach nicht! Ich werde das nie lernen!“ sind mir nicht fremd. Zum Glück spricht in solchen Momenten nur mein Gefühl – und nicht mein wahres Ich. Die Enttäuschung trübt die Wahrheit, wie ein Brühwürfel heißes Wasser verfärbt. Tief in mir weiß ich, dass das, was ich gerade denke, nicht wahr ist. Es ist nur ein Gedanke, der aus einem Gefühl entsteht. Die Überzeugung, die ich habe, wenn mein Geist nicht durch Emotionen getrübt ist, lautet: „Ich kann besser werden – wenn ich die richtige Strategie und die passenden Lernmethoden anwende.“ Das heißt nicht, dass ich gleich Weltmeisterin werde – aber ich kann mich verbessern.

Kommt dir das bekannt vor?
Beim Abnehmen läuft es oft nicht anders. „Siehst du! Ich kann einfach nicht abnehmen.“ oder „Wenn du so weitermachst, bleibst du für immer dick!“ Wer spricht da eigentlich? Die Person, die abnehmen will – oder die Frustration? Ein hilfreicher Gedanke wäre: „Ich kann abnehmen – mit der richtigen Unterstützung, mit Rückschlägen und Neubeginn.“ Abnehmen ist ein Prozess, kein Ergebnis.

Scheitern ist Teil des Prozesses – erlaube dir das


So oft ich auch matt gesetzt werde – es bleibt ein schöner Prozess. Wo habe ich einen Fehler gemacht? Welcher Zug hätte besser sein können? Was kann ich daraus lernen? Muss ich meine Lernmethode anpassen? Kurz gesagt: Ich versuche, meine Misserfolge in Lernchancen zu verwandeln. Gleichzeitig muss ich akzeptieren, dass Patzer zum Spiel gehören – selbst Großmeister:innen machen Fehler.

Abnehmen ist und bleibt schwierig – genauso wie gut Schachspielen, Tennis lernen, ein Buch schreiben, ein Instrument spielen usw. Wie bei all diesen Tätigkeiten kann man auch darin besser werden. Abnehmen bedeutet nämlich nicht nur, Gewicht zu verlieren – es bedeutet auch, nicht wieder zuzunehmen und sein Gewicht zu halten. Deine Diät ist nichts Vorübergehendes – es ist deine Art zu essen, für den Rest deines Lebens. Und das muss jeder Mensch lernen. Manche haben Glück und lernen es von zu Hause aus. Und andere? Die müssen alles selbst herausfinden. 

Fehler und Rückschläge gehören also zum Prozess. Wenn es dir gelingt, das zuzulassen – und wenn du annimmst, dass du aus jedem Fehltritt etwas lernen kannst – dann bist du schon auf einem guten Weg.

Tipps

Hier findest du ein paar hilfreiche Tipps, wie du aus Rückschlägen Lernmomente machen kannst.

  1. Schieß dich nicht ab (natürlich nur im übertragenen Sinn), wenn mal etwas schiefläuft oder du einen Fehler machst. Versuch stattdessen, zu reflektieren – und mach das zu einem festen Bestandteil deines Lebens. So kannst du lernen und dich weiterentwickeln. 

  2. Such dir eine:n Coach oder eine:n Buddy. Allein Erfolg zu haben, ist viel schwerer, als wenn du Unterstützung hast. Deine Berater:in ist eine wertvolle Hilfe während der Diät. Aber auch jemand aus deinem nahen Umfeld, der für dich da ist, wenn es schwerfällt, ist extrem wertvoll – und ein entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg. Bitte deinen Partner, deine Freundin, Mutter oder Tochter, dir zur Seite zu stehen. Gemeinsam kommt man weiter. 

  3. Frag dich, wie du deine Umgebung unterstützend gestalten kannst. Beispiel: Weil ich mehr lesen möchte, habe ich auf meinem Schreibtisch und auf dem Regal daneben immer ein paar Bücher liegen, die ich gern lese (auch wenn es nur 5 Minuten sind). Und um mich mehr zu bewegen, liegt neben meinem Schreibtisch immer ein Gewicht – für ein paar Übungen zwischendurch. Mach das, was du mehr tun willst, möglichst einfach – und das, was du weniger tun willst, möglichst schwer. 

  4. Im Anschluss daran gebe ich dir noch einen letzten Tipp: Verknüpfe das, was du häufiger tun möchtest, mit alltäglichen Gewohnheiten. Ich kann zum Beispiel mit mir selbst vereinbaren, dass ich jedes Mal, nachdem ich auf der Toilette war, 5 Minuten lese oder 20 Squats mache. Wenn du das, was du mehr tun willst, an bestehende Routinen koppelst, tust du automatisch mehr davon. 

  5. Lach über deine Fehler! Es geht hier nicht um Leben und Tod, oder? Ziel ist es zu lernen – nicht, dich selbst fertigzumachen.
Viel Erfolg!